Der Anteil von jungen Erwerbspersonen ohne Berufsausbildung ist seit mehr als Jahren sehr hoch. Eine neue Veröffentlichung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (24.04.2025) verdeutlicht, dass der Anteil der jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss in der Altersgruppe von 20 bis 34 Jahren von 9,9 Prozent (2012) auf 13 Prozent (2024) gestiegen ist. Es handelt sich um 1,6 Millionen junge Menschen.
Die Zahlen sind seit Jahren bekannt. Der Anstieg ist nicht allein durch die Zuwanderung zu erklären. Die Anstrengungen für den Erwerb eines Ausildungsabschlusses Ausbildung müssten nach Meinung des Autorenteams der IAB-Studie noch weiter verstärkt werden. Neben der Verbesserung von Beratungsangebote empfehlen sie niedrigschwellige, modular aufgebaute Qualifizierungsangebote, die zum Berufsabschluss führen und die gegebenenfalls auch berufsbegleitend absolviert werden können. Dies würde – nach Auffassung des Facharbeitskreises Nachqualifizierung e. V. – vor allem auch den zugewanderten Menschen helfen, die häufig zunächst in Helfertätigkeiten einmünden, jedoch aufgrund ihres Bildungsniveaus zu Fachkräften weitergebildet werden können.
Der Facharbeitskreis Nachqualifizierung e. V. propagiert Qualifizierungskonzepte für Umschulungen und zum Berufsabschluss führende Teilqualifizierungen und andere Weiterbildungen, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der nicht formal qualifizierten Menschen zugeschnitten sind. Sie enthalten das Lernen im Arbeitsprozess sowie die Verknüpfung von Theorie und Praxis, die Flexibilisierung der Qualifizierungszeit, die Integration von Fach- und Sprachlernen sowie berufsbezogene Allgemeinbildung, individualisiertes Lernen und Lernprozessbegleitung.