Willkommen auf der Website des Facharbeitskreises Nachqualifizierung!
Warum abschlussorientierte Nachqualifizierung?
Qualifizierte Fachkräfte fehlen: im gewerblich-technischen Bereich, im Dienstleistungsgewerbe sowie im Gesundheitswesen. Darunter leidet nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Unternehmen, sondern langfristig auch der Wirtschaftsstandort Deutschland. Deshalb ist es notwendig, die Gruppe der Geringqualifizierten – Erwachsene ohne anerkannte oder abgeschlossene Berufsausbildung – in den Fokus künftiger Qualifizierungsoffensiven zu rücken. Aus sozial- und wirtschaftspolitischer Sicht ist dabei die abschlussorientierte Nachqualifizierung besonders wirkungsvoll. Dieser ist in der Arbeitsmarktförderung und in den Qualifizierungsprogrammen der Länder und des Bundes ein größerer Stellenwert einzuräumen.
Der Facharbeitskreis Nachqualifizierung verfolgt das Ziel, den Ansatz der Nachqualifizierung bundesweit zu verbreiten, bildungs- und arbeitsmarktpolitisch zu etablieren, die Verknüpfung der Wege/Förderprogramme zum Nachholen von Berufsabschlüssen zu verstärken und die Weiterentwicklung bzw. Verankerung der im Programm „Perspektive Berufsabschluss“ des BMBF erarbeiteten bundeseinheitlichen Standards voranzutreiben.
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Die abschlussorientierte Nachqualifizierung hat im Gegensatz zu anderen ergänzenden Bildungsstrategien stets den anerkannten Berufsabschluss zum Ziel, d.h., die bzw. der Einzelne wird unter Berücksichtigung seiner vorhandenen berufsfachlichen Kompetenzen und Erfahrungen für einen Berufsabschluss qualifiziert.
Die Nachqualifizierungsangebote folgen abgestimmten Standards, die sich auf die Konzeption, die methodische und organisatorische Umsetzung sowie die Prüfungsanforderungen innerhalb der Nachqualifizierungsangebote (fachliche Kompetenzfeststellung, Baustein- oder Modulprüfungen) beziehen.
Zu den Standards gehören heute:
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- Berücksichtigung von beruflichen Erfahrungen
- Qualifizierung in Bausteinen oder Modulen<
- Individuelle Qualifizierungsplanung
- Verbindung von Theorie und Praxis
- Individuelle Beratung und Lernbegleitung
- Bescheinigung von Teilqualifikationen oder Modulzertifikate
- Vorbereitung auf die Externenprüfung nach BBiG § 45.2 / HwO 37.2
- Einsatz von Nachqualifizierungsmodulen für Anpassungsqualifizierungen
Nachqualifizierungsangebote werden über Eigenbeteiligungen von Unternehmen und Betroffenen sowie über die arbeitsmarktpolitischen Regelinstrumente des SGB III und SGB II finanziert (SGB III § 81 – Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW) in Verbindung mit § 235c – Programm WeGebAU sowie der IFLAS-Initiative für Arbeitslose und Beschäftigte ohne Berufsabschluss). Mögliche Schnittstellen und Synergien zwischen den Nachqualifizierungen und den Ausgleichsmaßnahmen nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (Anpassungsqualifizierungen) können auf Angebotsebene realisiert werden.
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Ziele und inhaltliche Arbeitsschwerpunkte
Er unterstützt den Fachaustausch zur abschlussorientierten Nachqualifizierung, die Schulung und Fortbildung und leistet Fachexpertise. Er nimmt Stellung zu grundsätzlichen und aktuellen Fragestellungen der Arbeitsmarktförderung und der beruflichen Weiterbildung im Kontext der Fachkräftesicherung in verschiedenen Branchen.
Der Facharbeitskreis verfolgt folgende Ziele:
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- Ausbau von Beratungsangeboten zur abschlussorientierten Nachqualifizierung
- Verbesserung des individuellen Zugangs zu Nachqualifizierungsangeboten für alle Erwachsenen ohne (anerkannten) Berufsabschluss
- Beteiligung von Unternehmen an der Nachqualifizierung
- Aufbau einer bundesweiten bzw. regional einheitlichen Finanzierung und Prüfungszulassung
- Aufnahme der abschlussorientierten Nachqualifizierung als Weg zum Berufsabschluss in Bundes- und Landesgesetze
- Verankerung der Standards der abschlussorientieren Nachqualifizierung in der beruflichen Weiterbildung und Arbeitsmarktförderung
- Anwendung und Anpassung der Regelförderinstrumente SGB III und II für Nachqualifizierungsangebote
- Stärkung der Nachqualifizierung über Landes- und Bundesinitiativen zur beruflichen Weiterbildung von sogenannten Geringqualifizierten
- Fortbildungen zum Qualifizierungsansatz
- Intensivierung der Kooperation mit den bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Akteuren, mit Bundes- und Landesministerien
Der Facharbeitskreis hat folgende Arbeitsschwerpunkte:
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- Strukturelle Einordnung der Nachqualifizierung in die bildungs-, sozial- und arbeitsmarktpolitischen Systeme
- Weiterentwicklung / Anpassung der Standards an die Erfordernisse für Nachqualifizierung
- Sensibilisierung, Ansprache und Motivation von Unternehmen und Kundenkreisen
- Formen der Nachqualifizierung in enger Kooperation mit Unternehmen
Berücksichtigung besonderer Zielgruppen - Organisations- und Finanzierungsformen der Nachqualifizierung
- Zusammenarbeit der Bildungsanbieter und deren Vernetzung
- Zertifizierung der Module / Bausteine, Zulassung zur PrüfungWer arbeitet im Facharbeitskreis zusammen?
Der Facharbeitskreis Nachqualifizierung verfolgt einen interdisziplinären und fachoffenen Arbeitsansatz. Seine Mitglieder sind Expertinnen und Experten, die im Feld der abschlussorientierten Nachqualifizierung aktiv tätig sind und sich in ihren Regionen maßgeblich an der Entwicklung der Konzepte und an der Abstimmung und Verbreitung der Standards beteiligen.
Die Aufnahme in den FAK erfolgt auf Antrag.