Fortsetzung Online-Erfahrungsaustausch am 14.05.25

Viele junge Menschen ohne Berufsabschluss ziehen eine Berufstätigkeit als Helferin oder Helfer vor. Die Vorteile liegen auf der Hand: der Verdienst ist höher als das Arbeitslosengeld bzw. die Grundsicherung nach dem Sozialgesetzbuch II. Allerdings ist das Risiko, erneut arbeitslos zu werden, sehr hoch. Im Vergleich zu Menschen mit Berufsausbildung „verzichten“ sie auf monatlich ca. 700 Euro, die sie mehr verdienen könnten, wenn sie einen Berufsabschluss nachholen würden, etwa 400.000 im gesamten Arbeitsleben.
Lösungen bieten Weiterbildungen bis zum Berufsabschluss, sei es bei Arbeitslosigkeit oder im Rahmen eines bestehenden oder neu abgeschlossenen Arbeitsverhältnisses. Das Sozialgesetzbuch III bietet dafür passende Finanzierungsmöglichkeiten.
Unser Online-Erfahrungsaustausch am 14. Mai 2025 von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr wird sich mit diesem Thema befassen. (Anmeldung: info@berufsabschluss.net)

Zielgruppengerecht zum Berufsabschluss!

Der Anteil von jungen Erwerbspersonen ohne Berufsausbildung ist seit mehr als Jahren sehr hoch. Eine neue Veröffentlichung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) (24.04.2025) verdeutlicht, dass der Anteil der jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss in der Altersgruppe von 20 bis 34 Jahren von 9,9 Prozent (2012) auf 13 Prozent (2024) gestiegen ist. Es handelt sich um 1,6 Millionen junge Menschen.

Die Zahlen sind seit Jahren bekannt. Der Anstieg ist nicht allein durch die Zuwanderung zu erklären. Die Anstrengungen für den Erwerb eines Ausildungsabschlusses Ausbildung müssten nach Meinung des Autorenteams der IAB-Studie noch weiter verstärkt werden. Neben der Verbesserung von Beratungsangebote empfehlen sie niedrigschwellige, modular aufgebaute Qualifizierungsangebote, die zum Berufsabschluss führen und die gegebenenfalls auch berufsbegleitend absolviert werden können. Dies würde – nach Auffassung des Facharbeitskreises Nachqualifizierung e. V. – vor allem auch den zugewanderten Menschen helfen, die häufig zunächst in Helfertätigkeiten einmünden, jedoch aufgrund ihres Bildungsniveaus zu Fachkräften weitergebildet werden können.

Der Facharbeitskreis Nachqualifizierung e. V. propagiert Qualifizierungskonzepte für Umschulungen und zum Berufsabschluss führende Teilqualifizierungen und andere Weiterbildungen, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der nicht formal qualifizierten Menschen zugeschnitten sind. Sie enthalten das Lernen im Arbeitsprozess sowie die Verknüpfung von Theorie und Praxis, die Flexibilisierung der Qualifizierungszeit, die Integration von Fach- und Sprachlernen sowie berufsbezogene Allgemeinbildung, individualisiertes Lernen und Lernprozessbegleitung.

Online-Workshop am 11.03.2025

Abschlussorientierte Weiterbildungsmaßnahmen durchführen – eine ständige Herausforderung

Online-Workshop am 11.03.2025 16:00 bis 19:00 Uhr

Der Gesetzgeber hat im SGB III neue Möglichkeiten für die abschlussorientierte Weiterbildung eröffnet, zum Beispiel die Verlängerung der Maßnahmedauer, das Weiterbildungsgeld oder die Weiterbildungsprämie. Bieten sie in der Praxis wirklich mehr Chancen? Wir wollen in diesem Workshop Erfahrungen austauschen, Hindernisse beleuchten und Lösungsstrategien besprechen.
Mehr Informationen

Dokumentation zur Fachtagung des Parit. Wohlfahrtsverbands vom 02.06.22 ist online

Der Facharbeitskreis Nachqualifizierung hat auf der Fachtagung  „Gestärkt durch Bildung auf dem Weg nach oben – Wirksame Ansätze in der Fort- und Weiterbildung“ zu den Qualifizierungsbedarfen von nicht ausreichend formal  qualifizierten Personen  Stellung bezogen. Sie finden die Dokumentation der Arbeitagung auf der Seite des Paritättischen Wohlfahrtsverbands,

Arbeitstagung des Paritätischen Gesamtverbands zur beruflichen (Nach-)Qualifizierung am 02.06.22

Unter dem Titel „Gestärkt durch Bildung“ lädt der Gesamtverband zu einer Fachtagung über die zukünftige Ausrichtung der beruflichen Qualifizierung und das Nachholen des Berufsabschlusses ein. Der Facharbeitskreis Nachqualifizierung ist zu einer Expertise eingeladen. Die Tagung findet am 02.06. in Frankfurt am Main statt.
Programm mit Hinweisen zur Anmeldung

Expertise zur berufsabschlussbezogenen Nachqualifizierung

Mehr Differenzierung und Integration für die abschlussbezogene berufliche Weiterbildung; Dies fordert der Facharbeitskreis Nachqualifizierung e. V. in seiner Stellungnahme zum Strategiepapier vom Juni 2019 der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS).

Der Facharbeitskreis setzt sich für mehr Flexibilität und Durchlässigkeit in den abschlussbezogenen Weiterbildungen sowie für bundesweit einheitliche curriculare Strukturen und Standards ein. Ein Vorrang für Weiterbildung vor Vermittlung sowie ein Weiterbildungsgeld deutlich über dem im Koalitionsvertrag genannten Betrag von 150 € sollten dazu beitragen, mehr An- und Ungelernten den Erwerb eines Berufsabschlusses zu ermöglichen.

Aktuelles Positionspapier des FAK NQ zur abschlussorientierten Nachqualifizierung

Nach wie vor ist ein anerkannter Berufsabschluss die Grundvoraussetzung für eine gute berufliche Zukunft. Der FAK NQ setzt sich für die „berufsabschlussorientierte Nachqualifizierung“ ein, damit interessierte Erwachsene individuellere Möglichkeiten haben, einen Berufsabschluss zu erwerben. Lesen Sie hier das aktuelle Positionspapier: Positionspapier des FAK NQ (03/2020; pdf)

Rechtsanspruch für Geringqualifizierte auf Förderung einer beruflichen Nachqualifizierung

Nach der Zustimmung durch den Bundesrat am 15. Mai 2020 kann das Arbeit-von-morgen-Gesetz“ des Bundesarbeitsministeriums in Kraft treten. Nun besteht ein Rechtsanspruch auf Förderung einer abschlussbezogenen beruflichen Nachqualifzierung zu einem anerkannten Berufsabschluss. Damit ist ein wichtiger, lange geforderter Schritt hin zu besseren Qualfizierungschancen für Geringqualifizierte getan.

https://www.bmas.de/DE/Service/Gesetze/arbeit-von-morgen-gesetz.html